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Altertumswissenschaften: Profilbereich Prähistorische Archäologie

 

- Mono-Bachelor

Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften
Institut für Prähistorische Archäologie
Adresse
Fabeckstr. 23-25
14195 Berlin
Telefon
(030) 838-542 54, 838-550 78

Der Bachelor-Studiengang Altertumswissenschaften bietet eine breit gefächerte Grundausbildung im Verbund der Disziplinen Ägyptologie, Altorientalistik, Klassische Archäologie, Prähistorische Archäologie und Vorderasiatische Archäologie. Durch die Verknüpfung des Lehrangebots der beteiligten Fächer im integrativen Bereich des Bachelor-Studiengangs wird Interdisziplinarität gefördert, die sowohl in Forschung und Lehre als auch in der Berufspraxis außerhalb der Universität wichtig ist.

Die Prähistorische Archäologie beschäftigt sich als Wissenschaft vom frühen Menschen mit dessen materiellen Hinterlassenschaften, sozialen und ökonomischen Organisationsformen sowie seinen künstlerischen, symbolischen und spirituellen Lebensäußerungen, soweit jene bleibende Spuren hinterlassen haben. Ihr Arbeitsbereich reicht zeitlich von der Menschwerdung bis hin zu Zeiten mit ausreichender schriftlicher Quellenüberlieferung. Die prähistorische Forschung in Deutschland ist räumlich vor allem auf Europa und angrenzende Gebiete konzentriert. In Fragestellung und Zielsetzung handelt es sich um eine historische Wissenschaft, in methodischer Hinsicht um eine archäologische Disziplin. Prähistorische Archäologie erforscht Artefakte sowie Bodendenkmäler und deren Zeitstellung, Funktion und kulturhistorische Bedeutung mit Hilfe formenkundlich-typologischer, quantitativ-statistischer und materialkundlicher Analysemethoden sowie historischkulturanthropolgischer Analogien. Durch Ausgrabungstätigkeiten erschließt sie sich ständig neue Quellen. Ihre Arbeit wird durch die Hinzuziehung von Methoden und Erkenntnissen verschiedener geistes- und naturwissenschaftlicher Disziplinen wie z.B. Ethnologie, Geschichte, Physische und Historische Geographie, Anthropologie, Archäozoologie und Archäobotanik bereichert.

Die Forschungsprojekte am Institut für Prähistorische Archäologie decken eine Zeitspanne vom Neolithikum (Uivar: ab ca. 5200 v. Chr.) über die Bronzezeit (Monkodonja: ca. 1900/1800 v. Chr. - 1300/1200 v. Chr.) bis in die Eisenzeit (Teltow: um 300 v. Chr.) und die römische Kaiserzeit (Harzhorn: um 230 n. Chr.) bis hin zur Merowinger- und Karolingerzeit (6.-9. Jahrhundert) ab. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts befassen sich im Rahmen von Projekten mit allen wichtigen Gattungen archäologischer Fundplätze: Tell- und Flachsiedlungen, Metallverarbeitungsplätzen, Schlachtfeldern, Kultplätzen, Gräberfeldern und Befestigungen.

Die Einbeziehung naturwissenschaftlicher Methoden nimmt dabei einen immer größer werdenden Stellenwert ein. In Berlin ist die Archäozoologie durch Dr. Becker bereits seit über 25 Jahren institutionalisiert. 32 Projekte im In- und Ausland wurden bisher archäozoologisch betreut. Im Rahmen der verschiedenen TOPOI-Projekte kommen neueste Methoden wie z.B. Isotopenanalysen, Paläogenetik und Metallanalysen zur Anwendung.

Zulassungs­modus 1. Fach­semester
Keine Zulassungsbeschränkung
Zulassungs­modus höheres Fach­semester
Keine Zulassungsbeschränkung (zum Wintersemester für das 3. und 5., zum Sommersemester für das 2., 4., 6. Fachsemester)
Studienbeginn
Wintersemester
Zusätz­liche Zugangs­voraus­setzungen
Englisch (Niveau B1 GER)
Studiensprachen
Deutsch
Abschluss
Bachelor of Arts (B.A.)
Regel­studien­zeit
6 Semester

Das Studium umfasst den vom gewählten Profilbereich unabhängigen integrativen Bereich, den Profilbereich, affine Bereiche und den Studienbereich Allgemeine Berufsvorbereitung (ABV).

Am Ende des Studiums erfolgt die exemplarische Vertiefung und Differenzierung eines ausgesuchten Studiengebiets durch die selbstständige wissenschaftliche Erarbeitung einer selbst gewählten Problemstellung (Bachelor-Arbeit).

Module der affinen Bereiche erweitern das fachwissenschaftliche Spektrum. In Ergänzung der Module des gewählten Profilbereichs sollen die Module der affinen Bereiche den Studierenden ein erweitertes, aber in sich geschlossenes qualifikatorisches Profil verschaffen. Die Module der affinen Bereiche und darin erbrachte Leistungen dürfen nicht mit Modulen und Leistungen des integrativen Bereichs und des studierten Profilbereichs übereinstimmen. Die wählbaren Module sind mit den Fachvertretern bzw. den Prüfungsbüros abzustimmen.

Der Studienbereich Allgemeine Berufsvorbereitung (ABV) umfasst ein Berufspraktikum sowie folgende Kompetenzbereiche: Fremdsprachen, Informations- und Medienkompetenz, Gender & Diversity-Kompetenz, Organisations- und Managementkompetenz, Personale und sozial-kommunikative Kompetenz und Fachnahe Zusatzqualfikationen, in denen zusätzliche berufspraktische Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt werden. Ziele, Inhalte und Aufbau des Studienbereichs Allgemeine Berufsvorbereitung werden in gesonderten ABV-Studien- und Prüfungsordnungen geregelt.

Aufbau und Ablauf des Studiums regelt die Studienordnung. Sie enthält detaillierte Beschreibungen der Inhalte und Qualifikationsziele jedes einzelnen Moduls und einen exemplarischen Studienverlaufsplan. Die Prüfungsordnung definiert Art und Anforderungen der Prüfungsleistungen der Module. In den Ordnungen sind die Leistungspunkte (LP) für jedes Modul bzw. jede Veranstaltung sowie der Arbeitsaufwand in Zeitstunden für das gesamte Studium angegeben.

Altertumswissenschaften: Prähistorische Archäologie, Mono-Bachelor

Integrativer Bereich
Modul Grundlagen der Altertumswissenschaften I
Modul Grundlagen der Altertumswissenschaften II
Modul Integratives Themenmodul
Modul Integratives Wahlpflichtmodul aus einem nicht belegten Profilbereich
Profilbereich Prähistorische Archäologie
Modul Arbeitstechniken und Grundlagen
Modul Vor- und frühgeschichtliche Epochen im Überblick I
Modul Vor- und frühgeschichtliche Epochen im Überblick II
Modul Vor- und frühgeschichtliche Epochen im Überblick III
Modul Vor- und frühgeschichtliche Epochen im Überblick IV
Modul Sachkultur und Chronologie in der Vor- und Frühgeschichte
Innerhalb der folgenden Bereiche muss jeweils ein Wahlpflichtmodul absolviert werden:
Bereich „Gattungen“
Modul Gattungen A – Haus und Siedlung
Modul Gattungen B – Grab und Bestattung
Modul Gattungen C – Deponierung und Kultplatz
Bereich „Einführung in die Methoden des Faches“
Modul Einführung in die Methoden des Faches A – Quantitative und numerische Methoden
Modul Einführung in die Methoden des Faches B – Archäometrie
Modul Einführung in die Methoden des Faches C – Archäobiologie
Bereich „Sachgebiete“
Modul Sachgebiete A – Sozialgeschichte, Sozialanalyse, Gender Studies
Modul Sachgebiete B – Kult, Ritual und Religion
Modul Sachgebiete C – Archäobiologie als Spezialdisziplin
Modul Sachgebiete D – Wirtschaftsarchäologie
Modul Sachgebiete E – Siedlungs- und Landschaftsarchäologie
Bereich „Epochen eines Kulturraums“
Modul Epochen eines Kulturraums A – mit Exkursion
Modul Epochen eines Kulturraums B – mit Seminar

Bachelor-Absolvent*innen verfügen über wissenschaftliche Kenntnisse und praktische Fertigkeiten, die für eine Berufstätigkeit oder einen weiterführenden Studiengang qualifizieren. 

Altertumswissenschaftler*innen arbeiten überwiegend in Forschung und Lehre an Hochschulen. Je nach Einsatzbereich üben sie prüfend-bewertende und gestaltende Tätigkeiten auf der Grundlage archäologischer und kulturgeschichtlicher Inhalte aus. Daneben ergeben sich berufliche Perspektiven in Bereichen wie Denkmalpflege, Museen und Forschungsinstitutionen (zum Teil nur mit Master-Abschluss bzw. Promotion) und in unspezifischen Berufsfeldern wie Erwachsenenbildung, Journalismus, Tourismus, Kultur- und Wissenschaftsmanagement oder Verlagswesen.

Da nicht alle Absolvent*innen einen Platz auf dem engeren fachwissenschaftlichen Arbeitsmarkt finden, sind der Erwerb von Zusatzqualifikationen, wie sie auch schon im Studienbereich Allgemeine Berufsvorbereitung (ABV) vermittelt werden, sowie die frühzeitige Orientierung in Bezug auf weiter führende Beschäftigungsmöglichkeiten und die persönliche Bewerbungsstrategie von großer Bedeutung für den erfolgreichen Berufseinstieg.

Für leitende Tätigkeiten oder eine Beschäftigung in Forschung und Lehre ist ein Master-Abschluss und ggf. die Promotion Voraussetzung.

  • Heinz-Jürgen Beyer, Birgit Röder (Hg.): Studienführer Geschichts-, Kunst- und Altertumswissenschaften, Würzburg 1998.
  • Manfred K. H. Eggert: Prähistorische Archäologie – Konzepte und Methoden, Tübingen 2005.